Ökumenisches

Esperanto-Forum

Nummer 31 -  8. Jahrgang  -  September 1998 
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Nantes 1598 - 1998

Christen, die Esperanto sprechen, hatten im letzten Sommer wieder zahlreiche Gelegenheiten, die internationale Sprache anzuwenden. In Tschechien fand das traditionelle Jugendlager von IKUE statt, bei Kongressen wurden Messfeiern und ökumenische Gottesdienste gehalten, so in Montpellier beim von mehr als 3 000 Personen aus 65 Ländern besuchten Weltkongress. Die herausragenden Ereignisse waren aber der 13. Ökumenische Esperanto- Kongress in Nantes-Rezé zum 400. Jahrestag des Edikts von Nantes, und das ökumenische Jugendlager in Taizé, wo eine stattliche Gruppe von Esperanto-kundigen Jugendlichen aus vielen Ländern eine Woche lang am geistlichen Leben der Kommunität von Taizé teilnahm.
 Drei Schwerpunkte kamen schon im Thema von Nantes zum Ausdruck, und alle drei wurden in Referaten und Diskusssionen gründlich bearbeitet: Toleremo - Repacigxo - Libereco.
 Toleranz: 1598 gewährte der französische König, nach acht blutigen Kriegen, den reformierten Hugenotten Duldung. Eine Ausstellung in Schloss von Nantes beleuchtete die verschiedenen Aspekte dieser für uns Heutige schwer verständlichen Epoche.
 Versöhnung: alle Teilnehmer hatten die Esperanto-Fassung der Schlussbotschaft der 2. Europäischen Ökumenischen Versammlung in Händen, die voriges Jahr unter Beteiligung einer 42-köpfigen Esperanto- Arbeitsgruppe in der steirischen Landeshauptstadt Graz stattgefunden hat. "Versöhnung - Gabe Gottes und Quelle neuen Lebens": Mitglieder der Gruppe gaben ihre persönlichen Eindrücke wieder, als glückliche Ergänzung des Dokuments.
 Freiheit: Das ist mehr als nur Duldung, die oft nur notgedrungen gewährt wird. Erst in Freiheit ist volle gegenseitige Anerkennung möglich. Viel Zeit verwendete der Kongress auf das Studium der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigunglehre, die von katholischen und lutherischen Theologen in jahrzehntelanger Arbeit erstellt wurde. Kurz vor dem Kongress war die unerwartet kühle und von Vorbehalten gekennzeichnete Stellungnahme aus Rom bekanntgeworden, die von vielen Prostestanten, aber auch Katholiken, als kalte Dusche empfunden wurde. Die Bedeutung der Erklärung wird aber dadurch nicht geringer, auch wenn noch weiter gearbeitet werden muss. Bei der genauen Nachprüfung der zahlreichen in dem Dokument genannten Bibelstellen zeigte sich, wie unbefriedigend und nicht mehr zeitgemäß eine solche Aneinanderreihung von "Beweisstellen" heute empfunden wird.
 Beim 13. Ökumenischen Esperanto-Kongress wurde nicht nur jeden Morgen eine Messe gehalten, sondern auch die Gemeindemesse in St. Donatien war zweisprachig, ebenso wie nachher der Gemeindegottesdienst in der reformierten Kirche. Fast alle Kongressteilnehmer beteiligten sich an beiden Gottesdiensten.
 Eine Stimme aus der Teilnehmerschaft: ob es nicht auch sonst zu überlegen wäre, statt der üblichen ökumenischen Gottesdienste von Zeit zu Zeit einfach miteinander Gottesdienst zu feiern, jedoch einmal ganz nach katholischer Form, ein andermal ganz nach reformierter oder lutherischer. Für viele wäre dies eine einmalige Gelegenheit, die andern authentisch kennen zu lernen.
 Eine ganztägige Studienfahrt war so aufgebaut: Erst ging es nach St. Laurent-sur-Sèvre auf den Spuren des Heiligen Louis-Marie de Montfort (1673-1716), dann in das Hugenottenmuseum in Bois Tiffrais, mit einem Abstecher an den Atlantik, nach diesem Kontrastprogramm.
 Auffallend war, wie stark die Stundengebete besucht waren. Noch in Szombathely kamen 8 - 12 Leute vor dem Mittagessen in einer ganz kleinen Kapelle zusammen, diesmal war es die Mehrzahl der über 80 Teilnehmer,  die von dem Angebot Gebrauch machten - unter der hervorragenden Anleitung der Pfarrer Kronenberger und Eichkorn. Das Grazer Liturgiebuch mit einem neuen Anhang für Nantes bildete die äußere Voraussetzung für ein gesammeltes Beten und Singen in der gemeinsamen Sprache.


Goethe und Lessing in Dresden

Im Rahmen des Deutschen Esperanto-Kongresses wurde an Pfingsten ein ökumenischer Esperanto-Gottesdienst gehalten, mit Predigt von Pfarrer Lothar Baumgart, dem neuen Vorsitzenden der deutschen Abteilung von KELI, und Liturgie von Pfarrer Albrecht Kronenberger, der in Speyer und Stuttgart regelmäßig bei den Esperanto-Gottesdiensten mitarbeitet.
 Bei einer Matinée las ein renommierter Schauspieler einen Text aus Goethes Faust und die Ringfabel aus Lessings Nathan. Im Zusammenhang damit sei aus dem Archiv der Deutschen Esperanto-Bibliothek Aalen folgendes Doku ment zitiert:
 Die "Berliner Morgenpost" vom 24. Dez. 1911 brachte in ihrer Beilage "Höhepunkte des Lebens und Schaffens" eine Reihe von Bekenntnissen hervorragender Persönlichkeiten. Dort sagt Emanuel Reicher, der berühmte Künstler in der Charakterdarstellung, nach einigen einleitenden Sätzen:--"Aber das sind alles Momente, die für meine Lebens- und Kunstentwicklung gleichbedeutend waren. Aus allen jedoch schält sich mein letztes großes Erlebnis als das bedeutendste und gewaltigste heraus. Und das war die Aufführung von Goethes "Iphigenie" in der Esperantosprache. Es war im königlichen Opernhaus zu Dresden, während des Esperantokongresses im Jahre 1908. Ich wurde damals von manchen Zeitungen und selbstverständlich von gelehrten Philologen gar mächtig verketzert, weil ich es wagte, im "Kauderwelsch" einer konstruierten Sprache das Meisterwerk unseres großen Goethe zu verhunzen. Zur Demon strierung dieses Kauderwelsch hatte eine deutsche Zeitschrift eine Übersetzung von Schillers "Räubern" zitiert; hinterher erst erfuhr sie, dass das eine portugiesische Übersetzung war, eine der schönsten Sprachen, die es gibt.
 Als ich am Abend dieser denkwürdigen Vorstellung im festlich beleuchteten Hause über 1 700 Menschen sah, die 42 verschiedenen Nationen angehörten, Menschen, von denen der größte Teil weither gekommen war, als ich dieses vielsprachige Ungeheuer vor mir sah und mich dann die Angst befiel, dass am Ende die Herren "Gelahrten" doch Recht behalten könnten mit ihrer Verhöhnung der konstruierten Kunstsprache, da wurde mir recht bange und ich fürchtete, dass mir jetzt ein hoher Traum zerstört würde. Aber als ich dann die hohe, die unaussprechliche Freude erlebte, dass alle diese vielsprachigen Menschen sich in dem dichterischen Ausdruck einer einzigen Sprache zu sammenfanden und mit einer Andacht, die man in einem deutschen Theater sonst vergeblich suchen würde, diesem herrlichen Meisterwerk deutscher Dichtung lauschten, um nachher ihre Eindrücke in ihre mehr oder minder entfernte Heimat - bis nach Ostasien z.B. - zu tragen, da durchströmte mich die große und heilige Empfindung vom Menschheits-Ganzen, das Hochgefühl, dass doch noch eine Zeit kommen wird, in der das Menschheits- Verbrüderungs-Ideal aus einem Traum in strahlende Wirklichkeit umgesetzt werden wird. Und das erreicht durch Mittel, in denen unsere Kunst mit unter den ersten aller Künste sein wird, die um die Menschheit das einigende Band schlingen wird. Es wird eine wunderbare Zeit sein, in der die Künstler des Wortes in einer allen Völkern ver ständlichen Sprache von der Bühne herab die edelsten Werke deutschen Dichtergeistes vermitteln werden. Eine Kulturtat allerersten Ranges! Das erwies sich mir wie eine Erleuchtung in jenen Stunden, da im Dresdner Opernhaus Goethes "Iphigenie" in der Sprache des Esperanto gespielt wurde. - Und das war bisher der höchste und wichtigste Moment meines Lebens."



Ökumenischer Kirchentag in Osnabrück

Astrid Hanke berichtet:
 Zufällig hörte ich am letzten Sonntag im März 1998 bei der Rundfunkübertragung eines Gottesdienstes aus Osnabrück, dass dort im Juli ein Ökumenischer Kirchentag stattfinden sollte. Anlass war "350 Jahre Westfälischer Friede". Ich ließ mir das Programm geben und sah, dass dieses Regionaltreffen im Prinzip alle Elemente des Evang. Kirchentags und des Katholikentags aufweist, darunter eine "Kirchenmeile" als "Markt der Möglichkeiten". Auf Anfrage bekam ich dort einen Platz für einen Informationsstand der Ökumenischen Esperanto-Liga.
 Nun suchte ich telefonisch nach Mitarbeitern - und viele kamen. Hans Welling aus der Nähe von Osnabrück brachte von seinem Club der Radioamateure einen Stand, kostenlos. Ebenfalls aus Osnabrück halfen das Ehepaar Holtmann und Vladimir Kononiok (ehemals Ukraine). Aus Bremen kamen Dr. Hans Walter Krüger mit Franz und Elisabeth Kruse, aus Nordenham Anne Höpken, aus Telgte-Westbevern Margarete Brandenburg, aus Almelo/NL Gerda Dercks, und schließlich ich aus Westerland auf Sylt.
 Das Informationsmaterial bekamen wir von den Pfarrern Baumgart, Eichkorn und Kronenberger sowie vom Deutschen Esperanto-Bund und von Hermann Behrmann aus Berlin.
 Die Kirchenmeile war für das Publikum geöffnet am Freitag von 19 bis 22 Uhr und am Sonnabend von 9 bis 16 Uhr. Da sie auf der Straße stattfand, war das Publikum gemischt aus Kirchentagsteilnehmern und Passanten, die auf Einkaufstour waren. Das Alter der Interessenten lag größtenteils zwischen 30 und 60 Jahren. Als besonders werbe wirksam erwiesen sich die von Pfarrer Baumgart hergestellte Karte in Postkartengröße mit dem Vaterunser auf der einen, dem apostolischen Glaubensbekenntnis auf der andern Seite, sowie die Ausgaben des Ökumenischen Esperanto-Forums. Neben dem Verteilmaterial hatten wir zur Ansicht Bücher ausgelegt - die Bibel, das Gesangbuch "Adoru Kantante", die Liederhefte "Tero kaj Cxielo Kantu", das offizielle römische Messbuch, die Liturgie vom Ökumenischen Gottesdienst beim Deutschen Esperanto-Kongress (Pfingsten 1998 in Dresden-Freital), aber auch den Koran und andere Esperanto-Literatur.
 Allen, die beigetragen haben, den Stand während des Ökumenischen Kirchentags am ersten Wochenende im Juli 1998 zu einem Erfolg zu machen, sei auch an dieser Stelle herzlich gedankt. Die Aktion sei zur Nachahmung empfohlen!


Katholikentag in Mainz

Es wäre eine Sensationsmeldung, wenn es das erste Mal gewesen wäre - aber die Zahl der Woche für Woche irgendwo auf der Welt ganz oder teilweie auf Esperanto gehaltenen Gottesdienste lässt sich schon lange nicht mehr überblicken. Dass aber ein Erzbischof die Messe ganz auf Esperanto feiert, kommt doch nicht alle Tage vor: Beim Katholikentag in Mainz (10.-14. Juni) tat dies Erzbischof György Jakubinyi aus Alba Iulia zusammen mit drei deutschen Priestern, Bernhard Eichkorn, Albrecht Kronenberger und Hatto von Hatzfeld. Im Anschluss an den Gottesdienst erzählte der Gast aus Rumänien von seinem Leben. Er wurde 1946 im selben Ort geboren wie Elie Wiesel, Sighetul-Marmatiei; dort wohnten viele Juden neben Ungarn, Rumänen und Ukrainern. "Wenn man schon als Kind auf der Straße viele Sprachen hört, lernt man Fremdsprachen rasch." Außer seiner ungarischen Mutter sprache lernte er schon als Jugendlicher Rumänisch, Deutsch, Latein, Russisch und, mit elf Jahren, Esperanto. 1972- 1992 war er Dozent an der theologischen Hochschule von Alba Iulia und gab seinen Studenten auch regelmäßig Esperanto-Unterricht, ging aber nie zu Tagungen oder Kongressen. Seit 1994 ist er Erzbischof einer Diözese mit einer halben Million Katholiken, von denen 95 % Ungarn sind. 1991 vertrat er die rumänischen Bischöfe bei der Europäischen Bischofssynode im Vatikan und plädierte damals in einer achtminütigen Reden für den Gebrauch des Esperanto in der katholischen Kirche, da nur eine von den 13 Riten Latein als gemeinsame Sprache habe. Er drückte seine Vermutung aus, der Widerstand gegen Esperanto könnte antisemitische Wurzeln haben, da der Begründer der Sprache Jude war. Gerade diese Passage wurde dann aber in den Berichten nicht erwähnt; manche Bischöfe fragten ihn nachher, ob sein Vorschlag ernst gemeint sei oder ob er sich bloß mit einer ungewöhnlichen Idee wichtig machen wolle!
 Das Interesse vor allem der jüngeren Generation an dem Esperanto-Informationsstand beim Katholikentag zeigt jedoch, dass die Idee nicht von gestern ist, sondern aktuell auf dem Tisch liegt.
Internet-Benutzer finden die ausführlichen Texte unter der Adresse <http:/home.t-online.de/home/ulrich.mat  thias/ ikue.htm>. Diese und die vorhergehende Nummer unseres ÖkEsFo ist abrufbar unter: <http:/home.t-online.de/home/st-fidelis>.

Siehe auch die Predigt von Erzbischof Györgi Jakubinyi, original in Esperanto von ihm selbst verfaßt.


Christaller-Ausstellung in Stuttgart

 Vor hundert Jahren, am 21. August 1898, ist die Bildhauerin Frida Christaller geboren. Sie lebte im Stuttgarter Süden. Dort hatte sie ihr Atelier, von ihr beharrlich Werkstatt genannt. Mit 93 Jahren ist sie 1991 gestorben.
 Frida Christaller ist vor allem durch ihre Krippenfiguren aus Ton bekannt geworden. Im Schaufenster des Stuttgarter Kunsthauses Schaller gehörten sie zum festen Bestand - solange es sie noch zu kaufen gab. Auch die Krippe der Stuttgarter Markuskirche stammt von ihrer Hand. Zu ihrem Werk gehören aber auch Bildnisse, Garten plastiken, eine Zamenhof-Büste, Brunnen, Drahtreliefs am Bau, Schnitzarbeiten, Bronzegüsse und ein Wettbewerbs beitrag für ein Esperanto-Denkmal in Göteborg.
 Zu ihrem Geburtstag veranstaltete die Markuskirche eine Feier, verbunden mit der Eröffnung einer Ausstellung mit Werken der Künstlerin. Exemplarisch zeigte sie die verschiedenen Seiten ihres Schaffens - vom frühen Scheren schnitt bis zu Tierfiguren und Kinderporträts. Bei der Eröffnungsveranstaltung wies Pfarrerin Schury darauf hin, dass es sich eigentlich um eine vorweggenommene Kirchentagsveranstaltung handelt: Bei der Suche nach bedeutenden Frauen aus Stuttgart, die 1999 beim Kirchentag herausgestellt werden sollen, stieß man auf die Bildhauerin, die zur Markusgemeinde gehörte, und beschloss, nicht bis zum nächsten Jahr zu warten, sondern den richtigen Geburtstag zu feiern.
 Eine große Zahl von Freunden und Verwandten zeichneten mit teilweise spontanen Beiträgen ein lebendiges Bild der bescheidenen Frau, die durch ihre Krippen in vielen Häusern Württembergs gegenwärtig geblieben ist. Eine Mitarbeiterin des Landeskirchlichen Museums Ludwigsburg wies darauf hin, dass es vor allem zwei Frauen zu danken sei, wenn die künstlerisch anspruchsvolle Krippe in evangelischen Häusern heimisch geworden ist - Anna Fehrle aus Schwäbisch Gmünd und eben Frida Christaller.
 Immer wieder wurde ihr Engagement für Frieden und Völkerverständigung erwähnt. Von ihrem Vater, Paul Christaller, der Professor an der Kunstakademie Stuttgart war, hat sie mit der Esperanto-Sprache auch den weiten Blick über den engen Kirchturmshorizont hinaus übernommen. Bis ins hohe Alter beteiligte sie sich an den Ver anstaltungen der Stuttgarter Esperanto-Gruppe. So war denn in der Ausstellung auch eine Nummer unseres "Öku menisches Esperanto-Forums" zu sehen, in der 1991 ihr Tod gemeldet wurde, und ein Exemplar des ersten um fangreichen Wörterbuches Deutsch-Esperanto, das ihr Vater Paul Christaller verfasst hat.
 Eine Einzelheit hat man dabei übersehen: In der Markuskirche erinnert eine Gedenktafel an das Stuttgarter Schuldbekenntnis, das eben an diesem Ort im Oktober 1945 unterzeichnet wurde und das den deutschen Kirchen den Weg frei gemacht hat für die Aufnahme in den Ökumenischen Rat der Kirchen (in Amsterdam gegründet am 23. August 1948, vor genau 50 Jahren). Einer der Verfasser und Mitunterzeichner dieser historischen Erklärung, Hans Asmussen, ist im selben Jahr und am selben Tag geboren wie Frida Christaller!


Neuerscheinungen

Mit dem Erscheinen des dritten Heftes, das die Teile VIII-X enthält, ist die ganze Liedersammlung Tero kaj Cxielo Kantu, die lange Zeit vergriffen war, wieder zu haben. Das dritte Heft, erweitert um die Zehn neuen Lieder des Münchener Kirchentags, einige neue Übersetzungen und ein vollständiges Register aller Lieder auf Esperanto und in den Ursprungssprachen, ist besonders umfangreich und erschien zum Kongress von Nantes. Zu beziehen sind die Hefte bei den Bücherdiensten (z.B. von UEA in Rotterdam) oder beim Schriftleiter (5, 5 und 7 DM, alle drei Hefte zusammen 15 DM).

Pli ol kvindek ("Mehr als fünfzig") - ein Heft mit Gelegenheitsgedichten und Übersetzungen verschiedenster Art erschien als Material für Referate von Adolf Burkhardt bei den Esperanto-Kongressen in Stockholm und Dresden 1998. Es handelt sich um Volkslieder, darunter viele jiddische, und andere Texte, die sich nicht für Tero kaj Cxielo Kantu eignen. Den Schluss bildet eine Bearbeitung von Goethes Zauberlehrling, von dem verstorbenen Arzt Dr. Hans Breyer in Freudenstadt übersetzt, durch den der Schriftleiter einst Esperanto kennengelernt hat.

Menade bal püki bal - so lautete der Leitspruch des Konstanzer Prälaten Johann Martin Schleyer für den ersten ernstzunehmenden Versuch einer geplanten Sprache. Das ist Volapük und heißt "der einen Menschheit eine einzige Sprache". Die Festschrift zum 50. Geburtstag von Reinhard Haupenthal trägt diesen Titel, aber die meisten der 45 Autoren aus vielen Ländern haben auf Esperanto geschrieben. Die Mehrzahl von ihnen sind Fachleute der Esperanto logie und der Interlinguistik. In dem umfangreichen (487 S.) und nicht billigen (120 DM) Buch steht auch, auf S.63 - 75,  ein Aufsatz von Adolf Burkhardt über die Geschichte von Dia Regno, der internationalen Monatszeitschrift von KELI. Dia Regno - Historio de Kristana Esperanto-Revuo, kann als Sonderdruck aus der Festschrift gegen Vorein sendung von 3 DM in Briefmarken beim Schriftleiter angefordert werden


1999 nach Gliwice (Gleiwitz) 7.-14. August

Die ersten 36 Anmeldungen für den 14. Ökumenischen Kongress liegen schon vor - in Nantes konnte man sich schon einschreiben: Bis 1. Dezember beträgt die Anmeldegebühr 50 DM (später 70, nach dem 1. April 90). Dazu kommen die Kosten für Unterkunft und Verpflegung, gestaffelt nach verschiedenen Gesichtpunkten. Z.B. 390 DM für ein Bett im Doppelzimmer, einschließlich Programm und Verpflegung für die ganze Woche. Familien und Gruppen bis zu 6 Personen erhalten erhebliche Nachlässe. So zahlen zwei Erwachsene mit 4 Jugendlichen bis 25 Jahren zusammen nur 500 DM. Gleichzeitig findet das 3. Esperanto-Jugendlager statt (das 2. war im August 1998 in Taizé). Lassen Sie sich die ausführlichen Unterlagen kommen oder lesen Sie alles gleich im Internet nach:.


Wer einen Internetanschluß einrichtet bzw. eingerichtet hat, möge es uns bitte per Netzbrief (e-Mail) an unsere Adresse <Bernhard.Eichkorn@esperanto.de>mitteilen. ÖkEsFo wird dann für Sie immer sogleich nach Erstellung in unseren oben genannten Netzseiten (Homepage) zugänglich, denn wir teilen sein Erscheinen immer gleich per Netzbrief mit. Sie haben das ÖkEsFo 5-6 Wochen früher, und wir sparen das Porto und die Arbeit des Verschickens.


Beilage
Dieser Nummer liegt für die Mitglieder der deutschen Landesabteilung von KELI das Protokoll der Jahresversammlung 1998 bei, die in Dresden-Freital an Pfingsten stattgefunden hat. Für die Nichtmitglieder dient es der Information. Sie wird hier beigefügt:

KRISTANA ESPERANTISTA LIGO INTERNACIA (KELI)
Germana Sekcio
E k u m e n a  E s p e r a n t o – L i g o
Ö k u m e n i s c h e   E s p e r a n t o  -  L i g a  e.V.
Fachorganisation des Deutschen Esperanto-Bundes e.V.

Niederschrift über die Jahresmitgliederversammlung der Ökumenischen Esperanto-Liga e.V. am Pfingstsamstag, dem 30. Mai 1998 in Dresden- Freital, Kongreßzentrum

Beginn: 14.30 Uhr Ende 16.00 Uhr
Leitung: Pfarrer Lothar Baumgart Protokoll: Hella Lanka
Anwesende: lt. Anwesenheitsliste 15 Stimmzetteleingang: lt. Liste 17

Tagesordnung:
 Begrüßung und Bericht durch Präsident Pfarrer Lothar Baumgart
 Kassenbericht durch Frau Astrid Hanke
 Bericht des Revisors Werner Pfennig
 Entlastung des Vorstands
 Satzungsänderung/-Einfügungen:
  Zu § 5 – Beitrag: Im Absatz 2 soll neu eingefügt werden: "Daneben gibt es die Möglichkeit, gegen die einmalige Zahlung des 20-fachen Jahresbeitrages die lebenslange Mitgliedschaft zu erwerben."
  Zu § 10 – Mitgliederversammlung: Im Satz 1 soll die 14 –Tage-Frist eingefügt werden: "Der Vorstand soll jährlich die Mitgliederversammlung mindestens 14 Tage vorher durch Bekanntmachung im eigenen Mitteilungsblatt einberufen."
 Haushaltsplan 1998
 Deutscher Evangelischer Kirchentag 1999 in Suttgart
 ökumenischer Gottesdienst am Sonnabend, dem 30.05.1998, 17 Uhr, in der Lutherkirche in Dresden- Freital im Rahmen des Deutschen Esperanto-Kongresses
 weitere Planungen 1998/99
 Verschiedenes

TOP 1 – Begrüßung und Bericht:
Frau Lanka stellt den neuen Präsidenten, Pfarrer Lothar Baumgart, vor und bedankt sich für seine Bereitschaft, die Ökumenische Esperanto-Liga e.V. zu führen. Pfarrer Baumgart begrüßt die Anwesenden und hebt die gute Zusammenarbeit mit den Vorstandsmitgliedern hervor.
TOP 2 – Kassenbericht 1997:
Frau Astrid Hanke legt den schriftlichen Kassenbericht für das Jahr 1997 vor. Auf Befragen durch die Mitglieder erteilt Frau Hanke die nötigen Auskünfte. Es wird vorgeschlagen, die Portokosten durch den Versand der Rundschreiben als Beilage zum "Ökumenischen Esperanto-Forum" zu senken. Die Adressen der Ökumenischen Esperanto-Liga e.V. müßten dafür noch mit den Empfängeradressen des Ökumenischen Esperanto-Forums" verglichen werden. Außerdem wird gewünscht, den Übertrag aus dem Vorjahr extra auszuweisen und nicht unter 'Einnahmen' zu verbuchen.
TOP 3 – Bericht des Revisors:
Da der Revisor, Herr Werner Pfennig, nicht persönlich nach Dresden kommen konnte, hatte er zusätzlich zum Prüfvermerk schriftlich den Antrag auf Entlastung der Kassenwartin Astrid Hanke vorgeschlagen.
TOP 4 – Entlastung des Vorstandes:
Pfarrer Burkhardt beantragt die Entlastung des gesamten Vorstandes. Abstimmung: Bei einer Enthaltung wird der Vorstand mit Mehrheit entlastet.
TOP 5 – Satzungsänderungen:
 Zu § 5 – Beitrag: Im Absatz 2 wird folgender Satz eingefügt: "Daneben gibt es die Möglichkeit, gegen die einmalige Zahlung des 20-fachen Jahresbeitrages die lebenslange Mitgliedschaft zu erwerben." Abstimmung: Einstimmig angenommen.
 Zu § 10 – Mitgliederversammlung: Im Satz 1 soll die 14-Tage-Frist eingefügt werden: "Der Vorstand soll jährlich die Mitgliederversammlung mindestens 14 Tage vorher durch Bekanntmachung im eigenen Mitteilungsblatt einberufen." Abstimmung: Einstimmig angenommen.
Zur Abstimmung über diese Satzungsänderungen sind 17 schriftliche Stimmzettel mit "Ja" fristgerecht eingegangen, so daß für die Satzungsänderungen insgesamt 17 + 15  = 32 Mitglieder mit "Ja" gestimmt haben.
Die Anwesenden haben Pfarrer Baumgart gebeten, die Satzung ganz zu überarbeiten, den Entwurf mit Pfarrer Burkhardt zu besprechen und ihn zur nächsten Jahresversammlung 1999 in Berlin zur Abstimmung vorzulegen. Termin für die Erstellung dieses Entwurfs ist der 1. November 1998.
TOP 6 – Haushaltsplan 1998:
Wenn beim Porto und bei den Druckkosten gespart werden kann, wird der Haushaltsplan 1998 günstiger als 1997 aussehen. Allerdings muß für das "Ökumenische Esperanto-Forum" ein Kostenanteil gezahlt werden. Das Spendenkonto "Kirchentag 1999" läuft extra. Es wird gebeten, die 'adopta kaso' zu unterstützen, um den Mitgliedern aus den Ostländern einen Zuschuß zur Teilnahme am KELI-Kongreß zahlen zu können.
TOP 7 – Deutscher Evangelischer Kirchentag:
Thema: "Ihr seid das Salz der Erde" Es wird nach einem entsprechenden Esperanto-Motto gesucht.
TOP 8 – Der ökumenische Gottesdienst in Dresden-Freital fand am 30.05.1998 um 17 Uhr in der Lutherkirche statt. Es waren über 50 Gottesdienstbesucher anwesend.
TOP 9 + 10 – Planungen und Verschiedenes:
Frau Hanke betreut vom 3. – 5. Juli 1998 einen Infostand in Osnabrück. Anläßlich des 350-jährigen Jubiläums des Westfälischen Friedens findet dort ein regionaler ökumenischer Kirchentag statt. Frau Hanke sucht noch einige Helfer.
Der Ökumenische Esperanto-Kongreß findet vom 7. – 14. August 1999 in Gostyn/Polen statt – im Anschluß an den Weltkongreß in Berlin vom 31.07. – 07.08.1999 in Berlin.
Am Pfingstsonntag (31.05.98) und am 2. Pfingsttag (01.06.98) bietet Pfarrer Burkhardt um 7.45 Uhr eine Morgenandacht im Kongreßgebäude Freital an.
Um 16 Uhr schließt Pfarrer Baumgart die Jahresversammlung mit einem Dank für alle Mitarbeit.

Hella Lanka  Pfarrer Lothar Baumgart
Schriftführerin Präsident der Ökumenischen Esperanto-Liga e.V.



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